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Die 5 Lebensgeheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben

Die 5 Geheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben
Bevor John Izzo ein Hotel bucht, liest er im Internet die Beurteilungen von Gästen vor ihm. Indem er die Erfahrungen anderer nutzt, kann er stets in den besten Unterkünften nächtigen. Könnte man, so dachte er, das nicht auch tun, um das Erfolgsrezept für ein gutes Leben und Sterben zu ergründen?
Izzo, im Hauptberuf Chef einer international tätigen Beratungs- und Trainingsfirma, ließ sich von 15.000 Personen „weise Alte“ nennen. Aus diesen Empfehlungen filterte er gut 200 Menschen zwischen 60 und 105 Jahren heraus und interviewte sie.
Aus deren Lebensrezepten destillierte er wiederum 5 lebenswichtige „Geheimnisse“ heraus, die diese glücklichen, zufriedenen Menschen in ihrem Leben und ihrer Persönlichkeitsentwicklung beherzigt hatten. Hier das Resultat seiner einmaligen Suche.
1. Seien Sie sich treu

Bin ich meinem Lebensziel näher gekommen?
Wursteln Sie sich nicht einfach nur durch, sondern gestalten Sie Ihr Leben. Formulieren Sie Ihr Lebensziel, und fragen Sie sich, ob Sie darauf zusteuern: Folge ich der Stimme meines Herzens?
Richte ich mein Leben an den Dingen aus, die mir wirklich wichtig sind? Bin ich der Mensch, der ich sein will?
Wenn Sie wieder einmal durchs Leben hasten, ohne sich Ihres Wegs sicher zu sein, sagen Sie sich die Worte des schlesischen Dichters Angelus Silesius (1624– 1677): „Halt an, wo läufst du hin?“ Die Grundbedeutung des heute vielen Menschen fremd gewordenen Begriffs „Sünde“ ist übrigens „am Ziel vorbeischießen“.
simplify-Rat: Fragen Sie sich am Ende jeder Woche: „Bin ich in der vergangenen Woche meinem Lebensziel näher gekommen?“ Konkret: Freuen Sie sich dabei auch über kleine Schritte, die Sie Ihrem Ziel näher bringen – dass Sie es z. B. geschafft haben, pünktlich zum Familienabendessen nach Hause zu kommen, oder endlich Infomaterial für Ihre Zusatzausbildung angefordert haben. Hauptsache, die Richtung stimmt!
2. Leben Sie so, dass Sie später nichts bereuen müssen

So leben, dass Sie später nichts bereuen müssen
So gut wie keiner der Befragten bereute, dass er zu viel riskiert hatte. Sie ärgerten sich nicht über Fehlschläge, sondern über alles, was sie
unversucht gelassen hatten. Viele rieten: Fürchten Sie sich nicht davor, Ablehnung zu erfahren. Die wichtigsten Momente im Leben sind die, in denen Sie aus Mut handeln und nicht aus Angst.
Eine 80-jährige Frau empfahl: „Entscheiden Sie sich für den Weg, der den besten Stoff zum Erzählen verspricht.“ Auch oft genannt: Wenn Sie mit einem anderen Menschen im Streit leben, streben Sie nach Versöhnung. Das nicht getan zu haben, war bei den Befragten der meistgenannte Grund für Reue.
simplify-Rat: Ziehen Sie am Ende jeder Woche Bilanz: Habe ich mich von der Angst leiten lassen oder vom Mut? Schreite ich voran, oder ziehe ich mich zurück? Konkret: Erproben Sie Ihren Mut in alltäglichen Situationen. Bringen Sie in einer Diskussion Ihre Meinung vor, auch wenn Sie wissen, dass Sie damit auf Widerspruch stoßen werden. Probieren Sie bei der nächsten Einladung ein neues Rezept aus, auch wenn Sie nicht wissen, wie das Gericht schmecken wird.
3. Lassen Sie die Liebe in sich lebendig werden
Wer die Liebe verpasst, verpasst das Leben. Dabei geht es nicht um Sex oder um das Gefühl Liebe, sondern um eine innere Haltung. Beschließen Sie, sich selbst zu lieben, die Ihnen nahestehenden Menschen und dann alle anderen. Das ist möglich, unabhängig davon, wie viel Liebe Sie erfahren haben. Unter den Befragten waren einige, die eine sehr schwere Kindheit ohne Liebe hatten. Aber irgendwann beschlossen sie, die in ihnen wohnende Liebe zu aktivieren. Einer sagte zu Izzo: „Sie können in Ihrem Inneren Blumen oder Unkraut pflanzen.“

Lassen Sie die Liebe in sich lebendig werden
Eine Paarberaterin hatte sich 50 Jahre lang die Nöte von Eheleuten angehört. Ihr Fazit: Am Beginn einer Beziehung konzentrieren sich Menschen auf das, was ihnen am anderen gefällt. Später nur noch auf das, was sie am anderen stört. Sie müssten das Verhältnis nur umkehren, also bewusst die liebevolle Seite des anderen sehen.
simplify-Rat: Fragen Sie sich am Ende jeder Woche: War ich liebevoll und wohlwollend? Wie kann ich morgen liebevoller und liebenswerter sein? Wie kann ich in mir Blumen pflanzen und nicht Unkraut? Konkret: Bereiten Sie jeden Tag mindestens einem Menschen eine Freude, mit der er nicht gerechnet hat. Räumen Sie die unordentliche Ecke auf, die Ihre Partnerin schon seit Tagen stört. Rufen Sie Ihren Vater außer der Reihe an. Legen Sie der Kollegin, die krank war, einen Willkommensgruß an den Arbeitsplatz.
4. Leben Sie den Augenblick

Leben Sie den Augenblick
Viele junge Menschen meinen, unendlich viel Zeit zu haben. Aber auch ältere Menschen leben oft mehr in der Zukunft („Wenn ich mal in Rente bin …“ – „Nach meiner Hüftoperation …“) als in der Gegenwart. Das ist ein Fehler.
Der Arzt Dr. David Kuhl rät: „Tun Sie so, als würden Sie in exakt 6 Monaten sterben. Welches sind die 5 Dinge, die Sie vorher noch unbedingt tun möchten?“ Genießen Sie das Hier und Jetzt! Der Schlüssel dazu ist, dankbar zu sein.
Viele Befragte meinten rückblickend, sie hätten zu viel nachgedacht und zu wenig einfach gelebt. Lernen Sie von dem römischen Philosophen Seneca. Der betrachtete jeden Tag als ein Leben für sich und warnte davor, sich über die Vergangenheit zu grämen – die sich ohnehin nicht mehr ändern lässt.
simplify-Rat: Bedanken Sie sich jeden Morgen dafür, dass Sie diesen Tag erleben dürfen. Konkret: Tun Sie an jedem Tag etwas, das Ihnen das Gefühl gibt: „Mein Leben ist schön!“ Umarmen oder streicheln Sie einen lieben Menschen. Gehen Sie spontan für ein paar Minuten nach draußen, wenn die Sonne das herbstliche Grau einmal unverhofft durchbricht. Ziehen Sie sich so an, dass Sie sich im Spiegel selbst gut gefallen.
5. Geben Sie mehr, als Sie nehmen
Geben macht glücklicher als Nehmen, weil Sie selbst bestimmen können, was Sie geben. Sie können Zeit geben, Geld, Aufmerksamkeit, Liebe, ja sogar Tränen. Wenn Sie weinen müssen, fragen Sie sich, für wen Sie Tränen vergießen. Für sich selbst, Ihr schweres Schicksal? Dann sind es ungesunde Tränen. Die besten Tränen sind die, die Sie für andere vergießen.

Geben Sie mehr, als Sie nehmen
Für den Friseur Ken, einen der Befragten, stellt sich die Bilanz eines Lebens am Grab heraus: „Es gibt 10-Minuten- und 10-Stunden-Beerdigungen. Bei der Feier für jemanden, der in seinem Leben anderen viel gegeben hat, bleiben die Besucher noch stundenlang zusammen, um über sein Leben zu reden.“
simplify-Rat: Leben Sie, als wollten Sie nach Ihrem Tod eine 10-Stunden-Beerdigung haben. Konkret: Was sollen andere später über Sie erzählen? Auch wenn Sie sich derzeit nicht als besonders großzügig, hilfsbereit, engagiert, kreativ oder einfühlsam empfinden: Sie können es noch werden! Suchen Sie sich aus Ihrer Umgebung einen Menschen, der die Charaktereigenschaft besitzt, die Sie in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung gerne erwerben würden, beobachten Sie sein Verhalten, und lernen Sie davon.
Sehr empfehlenswert zum Selberlesen: John Izzo, Die 5 Geheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben. Goldmann Verlag, München 2010. ISBN-13: 3-442-15617-7. 8,95 €.
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.
Umgang mit Lästereien: Was tun, wenn Sie in ein intimes Geheimnis eingeweiht werden?
„Wusstest du eigentlich, dass unser Chef seine Frau mit der Buchhalterin betrügt?“ – „Peter benimmt sich in letzter Zeit so merkwürdig, wenn wir zu zweit sind.“ – „Dir kann ich’s ja sagen: Unser Chorleiter ist schwul!“
Was Ihnen da nebenbei zugetuschelt wurde, kann Sie schnell in ausweglose Situationen führen. Hier die Strategie, mit der Sie richtig mit Lästereien umgehen und einem möglichem Schlamassel entkommen:
Stoppen Sie’s
Vielleicht will der andere wirklich nur ein Wissen aussprechen, das ihn selbst belastet, oder einen Rat von Ihnen hören. Meist will er aber etwas anderes: eine 3. Person bei Ihnen schlechtmachen. Oder sogar (auch wenn ihm das selbst nicht unbedingt bewusst ist) Sie als Mitwisser in eine Position bringen, die es ihm später erlaubt, Druck auf Sie auszuüben. Das beste Gegenmittel: Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen.
simplify-Rat: Zeigen Sie sich uninteressiert. Wenn in der Kantine, am Kopierer, neben der Kaffeemaschine oder sonst wo jemand mit Ihnen über andere Menschen sprechen (und meist auch herziehen) will: Wechseln Sie das Thema. Wenn das nicht gelingt, sagen Sie’s direkt: „Ich will nicht über Leute reden, die nicht dabei sind.“
Ist es schon passiert, nehmen Sie den intimen Plauderer ebenso konspirativ beiseite, und flüstern Sie ihm zu: „Ich vergesse alles, was du mir erzählt hast.“ Damit signalisieren Sie: Ich werde nichts von diesen Informationen weitergeben und kann dadurch von dir auch nicht erpresst werden.
Vergessen Sie’s
Zum Mitwisser gemacht zu werden ist zunächst höchst schmeichelhaft: Donnerwetter, der andere vertraut mir so sehr, dass er mir das erzählt! Nur: Wem ist damit geholfen? Lassen Sie sich nicht hineinziehen! Natürlich können Sie etwas Gehörtes nicht löschen. Aber es gibt durchaus Wege, das Gedächtnis auszutricksen.
simplify-Rat: Beenden Sie das Gespräch so schnell wie möglich. Beschäftigen Sie sich danach mit etwas ganz anderem. Geben Sie sich keine Zeit zum Grübeln. Reden Sie mit vielen anderen Menschen über völlig verschiedene Sachgebiete. So überlagern Sie die brisante Neuigkeit mit neuen Eindrücken.
Behalten Sie’s für sich
Eigentlich selbstverständlich: Wenn Sie ein pikantes Gerücht über einen anderen Menschen gehört haben, dürfen Sie es nicht weitererzählen. Doch der innere Druck, weitere Menschen einzuweihen – zumindest einen engen Freund oder den Lebenspartner –, ist meist sehr groß.
Vielleicht nur deshalb, weil Sie die Last eines unguten Geheimnisses nicht allein tragen wollen. Aber vielleicht auch deshalb, weil Sie denjenigen, um den es geht, nicht leiden können. Klatsch & Tratsch sind ein bewährtes (wenn auch kein adäquates) Ventil für solch eine Abneigung!
simplify-Rat: Teilen Sie es keinem anderen Menschen mit, aber schreiben Sie es sich von der Seele – am besten in Ihr Tagebuch. Oder schreiben Sie einem der Betroffenen einen Brief – den Sie nie abschicken, sondern wegwerfen. Wenn Sie das Gerücht erst einmal schwarz auf weiß vor sich sehen, wird Ihnen vieles klarer werden. Vielleicht – dass es gar nicht stimmt!
Glauben Sie’s nicht
Viele Gerüchte über andere Menschen sind schlicht unwahr. Aber die Top-secret-Situation lässt so manche windige Vermutung wie ein felsenfestes Faktum wirken.
simplify-Rat: Leider lässt sich der Wahrheitsgehalt meist nicht überprüfen. Denn wenn Sie nach einer Bestätigung suchen, indem Sie andere Leute fragen („Sag mal, wieso duzen sich der Chef und Frau Meier neuerdings?“), heizen Sie die Gerüchteküche erst recht an. Machen Sie’s wie vor Gericht: Dort hat „Hörensagen“ auch eine wesentlich geringere Beweiskraft als ein direkter Zeuge.
Durchschauen Sie’s
Eine besondere Form von intimem Geheimnis sind persönliche Bekenntnisse. Da verrät Ihnen jemand etwas über sich selbst. Etwas, das er bisher noch keinem gestanden hat. Etwas, das keiner wissen darf. Fakt ist: Für Menschen mit bestimmten sexuellen Vorlieben ist es schon ein erotischer Akt, über diese Vorlieben mit anderen zu sprechen. Wer das Geheimnis des anderen kennt, wird damit zu einer eigenartigen Form von Sexualpartner. In den USA bezeichnet man solche intimen Geständnisse als „emotionalen Missbrauch“.
simplify-Rat: Vertrauen Sie Ihrem Gespür: Worum geht es dem anderen – um Ihr offenes Ohr oder um eine unangebrachte Intimität? Machen Sie im letzteren Fall deutlich: Ich durchschaue deinen Trick. Über die Sache zu reden ist für dich wie die Sache selbst. Deshalb breche ich das Gespräch ab. Entfernen Sie sich, auch räumlich. Vermeiden Sie eine Zeit lang den Kontakt.
Die 3 Siebe des Sokrates
Eines Tages kam einer ganz aufgeregt zu Sokrates: „Hast du gehört, was dein Freund getan hat? Das muss ich dir gleich erzählen!“ Da unterbrach ihn der Weise: „Hast du, was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe gesiebt?“
„3 Siebe?“, wunderte sich der andere. „Das erste Sieb ist die Wahrheit“, sagte Sokrates, „hast du alles geprüft, ob es wahr ist?“ „Eigentlich nicht, ich hörte es irgendwo …“ „Oh. Aber sicher hast du es mit dem Sieb der Güte geprüft. Ist das, was du mir erzählen willst – wenn es schon nicht sicher wahr ist – wenigstens gut?“ Zögernd sagte der andere: „Nein, eher das Gegenteil.“ „Aha!“, unterbrach Sokrates, „So lass uns das dritte Sieb noch anwenden und fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen?“ „Nein, notwendig ist es nicht.“ „Dann“, so lächelte der Weise, „lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit.“
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl
Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.